Nach übereinstimmenden Aussagen zahlreicher Experten handelt es sich beim MINI um einen Premium-Kleinwagen. Anders sieht man das in Ingolstadt, denn dort sieht man den Audi A1 als erstes Premium-Angebot in der Kleinwagen-Klasse, der MINI ist somit weder Vorbild noch Konkurrenz. In diesem Zusammenhang ließ sich Rupert Stadler einst auch zu der gewagten Aussage hinreißen, dass im A1 keine Hartplastik verbaut sei, im MINI aber schon. Wie jeder Mensch mit Tastsinn beim Audi-Händler erfahren kann, ist diese Aussage äußerst fragwürdig.
Zumindest in der Schweiz betrachtet man die Sache aber offenbar realistischer, denn dort wird mit einem uns vorliegenden internen Schreiben an die Audi-Händler direkt zum Abwerben bisheriger MINI-Fahrer aufgefordert.
In diesem Schreiben wird der MINI als “Kernwettbewerber” bezeichnet – eigentlich keine Überraschung, aber hier sieht man eben den Unterschied zwischen internen und externen Verlautbarungen. Schweizer MINI-Besitzer, die sich für einen Audi A1 interessieren, können sich demzufolge auf besonders hohe Rabatte freuen – denn der Audi-Händler hat ein besonders hohes Interesse daran, den neuen A1 an bisherige MINI-Kunden zu veräußern. Er erhält 1.500 Schweizer Franken für jeden Wechsler und wenn er eine je nach Händler individuelle Zahl an Wechslern überschreitet, wird dieser Wert sogar verdoppelt.
Sollten MINI-Kunden nun Interesse am Wechsel bekommen haben, sollten sie nicht zu lange warten, denn das Angebot gilt nur für Kaufverträge, die bis Ende des Jahres abgeschlossen werden.
Wir sind gespannt, wie sich der A1 auf den weltweiten Märkten schlagen wird und gehen davon aus, dass er dem MINI mit Blick auf die Stückzahlen durchaus Konkurrenz machen wird. Der neue Audi teilt sich eine Plattform mit den Konzernbrüdern VW Polo und Seat Ibiza, die für deutlich weniger Geld zu haben sind. Der Ingolstädter punktet mit deutlich mehr Optionen zur Individualisierung von Interieur und Exterieur sowie einem sportlicheren Fahrverhalten.