Die letzten Tage brachten eine ganze Reihe neuer Infos und Spekulationen zur neuen BMW 1er-Reihe mit der internen Bezeichnung F20 an die Öffentlichkeit. Besonders interessant ist ein aktueller Artikel der Auto, Motor und Sport, denn hier werden einige vermeintliche Fakten zu den Motorisierungen des F20 genannt. Bisher gibt es hier nur wenige belastbare Aussagen, aber sicher ist auf jeden Fall, dass wir es praktisch ausschließlich mit aufgeladenen Triebwerken zu tun haben werden.
Dabei wird es sowohl Modelle mit drei als auch mit vier Zylindern geben. Bei BMW wird mit Hochdruck an den Dreizylindern gearbeitet, die in Sachen Effizienz neue Maßstäbe setzen und dabei praktisch keine Nachteile mitbringen sollen. Man ist zuversichtlich, sämtliche Vorurteile über die Akustik und Laufruhe ausräumen und somit einen perfekten Einstiegsmotor anbieten zu können. Für Leistungshungrige wird es außerdem aufgeladene Vierzylinder geben, die dank einem Hubraum von bis zu 2,0 Litern auch mindestens bis zur 250 PS-Marke belastbar sind.
Die AMS wird bei den Leistungsangaben bereits sehr konkret und nennt für die Vierzylinder zwei Varianten mit 204 und 238 PS, die bereits zum Marktstart verfügbar sein sollen. Von den Dreizylindern, denen die AMS einen Hubraum von 1,2 Litern zuordnet, soll ein Leistungspektrum von 75 bis 184 PS abgedeckt werden. Diese Motoren sollen später auch im Fronttriebler auf Basis der nächsten MINI-Plattform zum Einsatz kommen – was gleichbedeutend mit einem Einsatz im nächsten MINI wäre, denn BMW und MINI dürften hier kaum unterschiedliche Motoren einsetzen.
Auch bei den Dieseln erwartet die AMS mindestens einen Dreizylinder und orientiert sich bei der Leistungsangabe an der IAA-Studie Vision EfficientDynamics. Dort kam ein Dreizylinder-Turbodiesel mit 1,5 Litern Hubraum zum Einsatz, der 163 PS leisten sollte. Für die Serienversion stellt sich die AMS eine Palette von 95 bis 177 PS vor. Wir glauben allerdings fest daran, dass der kürzlich im MINI Countryman vorgestellte Selbstzünder mit 1,6 Litern Hubraum auch seinen Weg in die 1er-Reihe finden wird, wo er mit Leistungsstufen von 90 bis 143 PS eingesetzt werden könnte.
Ein weiteres Thema sind die Karosserievarianten, denn auch hier könnte es eine neue Lösung geben. Die bisherigen vier Varianten – Fünftürer, Dreitürer, Coupé und Cabriolet – haben sich bewährt und werden durch die Bank einen Nachfolger erhalten. Gewissermaßen als kleine Alternative zum 3er könnte es aber auch einen geräumigeren Ableger der 1er-Reihe geben, der sich dann besser als die aktuellen Modelle für kleine Familien eignet.
Bei den sonstigen Varianten erwarten wir kein nennenswertes Größenwachstum, denn BMW ist mit dem Fokus auf die vordere Sitzreihe bisher gut gefahren und es gibt kaum einen Grund, hier größere Änderungen anzugehen. Auch wenn man im Fond der 1er-Reihe als Großgewachsener eher unbequem sitzt, scheint das die Kundschaft nicht großartig zu stören – meistens sind ohnehin nur die vorderen Plätze besetzt, sodass der Platz im Fond keine Rolle spielt.
Wie bei beinahe allen Neuheiten der vergangenen Monate erwarten wir auch beim 1er nur ein moderates Wachstum der Außenmaße, der Radstand wird hingegen etwas stärker wachsen. Auch die Fahrzeugbreite und somit die Spur dürften etwas größer werden. Somit ergeben sich noch bessere Anlagen für eine gute Fahrdynamik, denn diese soll auch bei der neuen Generation das Prunkstück der 1er-Reihe werden. Natürlich bleibt es beim Heckantrieb und wie bisher soll der 1er eine besonders dynamische Alternative zu VW Golf, Audi A3 & Co. darstellen.
Fraglich bleibt weiterhin der Zeitpunkt der Markteinführung. Die AMS geht hier vom Frühjahr 2011 aus, dieser Termin erscheint uns allerdings zu früh. Wir rechnen mit einer Markteinführung im Sommer oder Herbst 2011 und werden natürlich sofort berichten, falls es Neuigkeiten rund um die 1er-Reihe F20 gibt.
(Infos: Auto, Motor und Sport / Spyshot: Gmotos.ie)