Seit der Übernahme von MINI durch BMW im Zusammenhang mit dem Rover-Debakel hat die Marke einen bermerkenswerten Aufstieg erlebt. Weit über 200.000 Einheiten waren für einen Premium-Kleinwagen vor ein paar Jahren noch undenkbar und es ist kein Zufall, dass auch andere Automarken wie Alfa Romeo mit dem Grande Punto-basierten MiTo oder Audi mit dem Polo-basierten A1 versuchen, in diesen Markt einzusteigen.
Die BMW Group treibt unterdessen den Ausbau der Marke MINI voran: Gab es zum Relaunch der Marke nur den klassischen Hatchback und kurze Zeit später das Cabrio, haben neue Modelle wie Clubman und Countryman der Marke bereits völlig neue Kundengruppen erschlossen. Waren MINIs vorher vor allem für Singles und junge Pärchen geeignet, bieten die neuen Modelle dank gewachsener Außenmaße deutlich mehr Praktikabilität und Alltagsnutzen.
Aber MINI möchte natürlich nicht zu einer gewöhnlichen Marke werden, bei der Nutzbarkeit und Kofferraumvolumen den Ausschlag über den Kaufentscheid geben. Bereits angekündigte Modelle wie das MINI Coupé und der MINI Roadster lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass MINI auch zukünftig großen Wert auf spaßige und unkonventionelle Autos legt.
Da ein Ausbau der Modellpalette nach unten aber kaum möglich ist – ein angeblicher Smart-Konkurrent wird in den Gerüchteküchen dennoch immer wieder aufgewärmt – bleibt nur der Weg nach oben offen. Ein angebliches Familienauto mit vier Türen und ausreichend Platz wird immer wieder genannt, auch wenn der Countryman diese Rolle eigentlich schon gut einnimmt. Außerdem gab es vor kurzem Gerüchte um einen Countryman Plus, der mit einer dritten Sitzreihe und sieben Sitzen angedacht sei.
Die neueste Spekulation der britischen AutoExpress umfasst nun aber ein völlig neues Konzept, nämlich einen dreitürigen Geländewagen auf Countryman-Basis. Das angeblich MINI Canyon genannte Fahrzeug soll auf den noch nicht angebotenen Land Rover Evoque zielen und gewissermaßen eine preiswerte Alternative zum äußerst erfolgreichen BMW X6 darstellen.
Mit kürzerem Radstand, einer geschwungenen Dachlinie und nur zwei real nutzbaren Sitzen könnte der Canyon eine realistischere Alternative zum neuen MINI Moke sein, der angeblich auf Basis des Beachcomber Concept gebaut werden soll. Laut AutoExpress kämen die Triebwerke des MINI Johne Cooper Works sowie der doppelt aufgeladene BMW-Diesel N47 S als Antriebseinheiten in Frage, aber zumindest letzteren erwarten wir nicht in einem Modell der Marke MINI.
Glaubwürdigkeit gewinnt die Story dadurch, dass man mit dem Canyon auch eine interessante Basis für einen immer wieder kolportierten Einstieg in die Rallye-Weltmeisterschaft WRC in petto hätte, die wie die meisten FIA-Rennserien im kommenden Jahr auf 1,6 Liter Turbo-Motoren umsteigt. Einen solchen Motor entwickelt BMW ohnehin, um weiterhin in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC am Start sein zu können. Sollte man den Motor auch in der WRC nutzen, könnte man die hohen Entwicklungskosten für das neue Triebwerk immerhin bei zwei Motorsport-Projekten zum Einsatz bringen.
(Quelle & Bild: AutoExpress.co.uk)