Auf den BMW Innovationstagen hatten wir erstmals Gelegenheit, uns mit dem Design des vielbesprochenen Megacity Vehicle zu befassen. Designchef Adrian van Hooydonk höchstpersönlich erklärte uns, was das MCV für eine Herausforderung darstellt: Einerseits soll das Fahrzeug als BMW erkennbar sein, andererseits soll es aber auch neue Elemente in sich tragen, denn es wird ja unter einer Submarke von BMW veröffentlicht und benötigt daher eine gewisse Eigenständigkeit.
Außerdem muss das Fahrzeug auch mit seinem Design die Botschaft transportieren, dass es sich hier um etwas Neues und etwas Besonderes handelt. Um beispielsweise den Leichtbau zu betonen, wurde auch großer Wert auf optische Leichtigkeit gelegt. Da uns Adrian van Hooydonk auch gleich noch zwei Skizzen präsentierte, können wir die Elemente dieser Leichtigkeit auch gut nachvollziehen: Durch die extrem lang gezogene Frontscheibe sowie die optisch unterbrochene C-Säule wirkt die gesamte Karosserie extrem leicht und luftig – was ja dank des massiven Einsatzes von Carbonfasern auch der Fall sein wird.
Dennoch darf das Fahrzeug aber keinesfalls zerbrechlich wirken, denn für das Wohlbefinden der Passagiere ist es wichtig, dass das Fahrzeug auch optisch eine gewisse Sicherheit und Stabilität ausstrahlt, die Vertrauen weckt. Die Kombination von Elementen, die sowohl die Leichtigkeit der Karosserie als auch die Sicherheit betonen, ist dabei besonders anspruchsvoll.
Bei der Frontansicht fallen auch die modern gestalteten Scheinwerfer ins Auge, deren Design in den Außenspiegeln erneut auftaucht. Wichtiges Merkmal ist auch die kurze Front, die allerdings technisch bedingt kein Problem darstellt: Da der Elektromotor und die Leistungselektronik im Fahrzeugheck untergebracht sind und die Hinterachse antreiben und die Batterien in den Fahrzeugunterboden integriert sind, besteht absolut kein Grund für eine Formgebung wie bei PKW mit Verbrennungsmotor an der Front.
Wie wir anhand von Crashtest-Prototypen erkennen konnten, mit denen das Unfallverhalten des prinzipiellen Fahrzeugaufbaus untersucht wurde, denkt man zumindest über eine Gestaltung des Fahrzeugs ohne B-Säule nach. Offiziell war der Anlass für die Gestaltung der Crashtest-Prototypen ohne B-Säule die Tatsache, dass man wissen wollte, ob man hier prinzipiell Einschränkungen machen muss oder nicht. Da der Prototyp die Versuche auch ohne B-Säule problemlos absolviert hat, weiß man nun, dass man hier keine Rücksicht nehmen muss und theoretisch auch eine Konstruktion ohne B-Säule realisiert werden kann.