Mit Ausnahme des neuen MINI Countryman erhalten alle Karosserievarianten des MINI zum 18. September ein umfangreiches Facelift, das neben einigen optischen Änderungen auch neue Dieselmotoren mit sich bringt – die Benziner sind bereits seit März in überarbeiteter Form mit mehr Leistung und weniger Verbrauch erhältlich.
Der Fokus liegt somit auf den Dieselmotoren von MINI One D und MINI Cooper D. Beide Modelle erreichen einen identischen Normverbrauch von nur 3,8 Litern Diesel auf 100 Kilometer, was einem CO2-Ausstoß von 99 Gramm pro Kilometer entspricht. Dabei sind die Modelle mit 90 respektive 112 PS für einen Kleinwagen keineswegs untermotorisiert und versprechen eine ordentliche Portion Fahrspaß.
Beim Design sehen wir genau jene Änderungen, die nach Betrachten der letzten Spyshots zu erwarten waren. An der Front der Cooper S-Modelle fallen vor allem die neuen Lüftungsöffnungen in der Frontschürze auf, die auf Wunsch von einem Chromrand eingefasst sind und für eine bessere Kühlung der Bremsen sorgen sollen. Außerdem sind die Scheinwerfer nun mit schwarzem Innenleben bestellbar und somit besser an den individuellen Geschmack anpassbar.
Am Heck sehen wir ebenfalls neue Chrom-Elemente in der Heckschürze sowie ein neues LED-Innenleben der Rückleuchten. Besonders auffällig sind die von Chrom eingefassten Nebelleuchten und Rückfahrscheinwerfer, die beim MINI Cooper S auch weiterhin links und rechts von den mittig angebrachten Endrohren angeordnet sind. Bei MINI One und MINI Cooper gibt es stattdessen ein mittig angeordnetes Element für Nebelschlussleuchte und Rückfahrscheinwerfer.
Mit den neuen Design-Details sollen die sportlichen Eigenschaften des MINI unterstrichen werden. Neue Felgen, Außenfarben sowie die neuen Colour Lines und Dekorleisten fürs Interieur sorgen zudem für noch mehr Individualisierungspotential. Unter dem Begriff “Designwelten” bietet MINI zudem drei professionell abgestimmte Kombinationen von Karosserielackierung, Dachfarbe, Felgendesign, Polsterung, Dekorleisten und Colour Line, die unter den Namen “Classic”, “Rallye” und “Scene” geführt werden.
Im Innenraum wurde laut der offiziellen Pressemitteilung großer Wert auf hochwertige Materialien und den daraus resultierenden Premium-Eindruck gelegt. Wir sind gespannt auf unsere ersten Proberunden mit den Facelift-Modellen, denn grade für die Materialien im Innenraum hat der MINI viel Kritik geerntet. Dass auch bei der Konkurrenz nicht alles Gold ist, was glänzt, steht dabei auf einem anderen Blatt und der Einsatz von Hartplastik an weniger relevanten Stellen ist unserer Meinung nach in einem Kleinwagen durchaus angemessen. Wir sind gespannt, was sich hier getan hat und erwarten, dass die neue und erweiterte Ambientebeleuchtung nicht das einzige Highlight des Facelifts ist.
Für die Frontscheinwerfer bietet MINI nun endlich auch ein adaptives Kurvenlicht an, allerdings nur in Kombination mit den teuren Xenon-Leuchten. Ebenfalls exklusiv für die Xenon-Variante gibt es das schwarze Scheinwerferinnenleben, das den MINI sportlicher und weniger freundlich erscheinen lassen dürfte.
Aber kommen wir noch einmal zurück zu den Motoren: Bei den Benzinern bleibt es wie gesagt bei den bereits bekannten Triebwerken für MINI One (75 PS oder 98 PS), MINI Cooper (112 PS) und MINI Cooper S (184 PS), die erst im März umfangreich überarbeitet wurden. Das Topmodell MINI Cooper S soll in 7,0 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen können und erreicht einen Normverbrauch von nur 5,8 Litern auf 100 Kilometer, was einem CO2-Ausstoß von 136 Gramm pro Kilometer entspricht. Das Sondermodell MINI One MINIMALIST kommt sowohl mit 75 als auch mit 98 PS auf einen Verbrauch von 5,1 Litern und ist somit der sparsamste Benziner.
Interessanter als die bereits bekannten Benziner sind allerdings die Dieseltriebwerke, die von BMW völlig neu entwickelt wurden und die trotz ähnlicher Leistungswerte einen nochmals reduzierten Verbrauch aufweisen. Den 90 PS starken MINI One D wird es erstmals auch im Clubman geben und mit dem MINI Cooper D Cabrio feiert der erste Selbstzünder in einem MINI Cabrio seine Premiere.
Die neuen Vierzylinder-Turbodiesel weisen das gleiche Verhältnis zwischen Bohrung und Hub wie die Vierzylinder von BMW auf, für den Einsatz im MINI wurde der Hubraum aber auf 1,6 Liter reduziert. Dank des Turboladers mit variabler Turbinengeometrie sollen die Motoren in allen Drehzahlbereichen gut ansprechen, gegenüber den Vorgänger-Triebwerken soll sich neben dem Ansprechverhalten aber auch die Akustik entscheidend verbessert haben.
Der neue MINI Cooper D erreicht seine Höchstleistung von 112 PS bei einer Drehzahl von 4.000 U/min, das maximale Drehmoment von 270 Newtonmetern liegt zwischen 1.750 und 2.250 U/min an. So soll der derzeitige Top-Diesel – Gerüchte über ein stärkeres Triebwerk gibt es nach wie vor reichlich – den Hatchback in 9,7 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen (Clubman: 10,2s, Cabrio: 10,3s) und eine Höchstgeschwindigkeit von 197 km/h erreichen (Cabrio: 194 km/h). Während der Hatchback auf einen Verbrauch von 3,8 Litern und 99 Gramm CO2 kommt, benötigt der Clubman 0,1 Liter mehr und emittiert 103 Gramm CO2, das Cabrio kommt auf 4,0 Liter und 104 Gramm CO2.
Der neue MINI One D bietet seine 90 PS ebenfalls bei 4.000 U/min, das maximale Drehmoment von 215 Newtonmetern liegt hier zwischen 1.750 und 2.500 U/min an. Für den Sprint auf Landstraßentempo vergehen 11,4 Sekunden, der Vorwärtsdrang endet schließlich bei 184 km/h. Im etwas schwereren Clubman vergehen weitere 0,4 Sekunden bis zur 100 km/h-Marke und auch die Höchstgeschwindigkeit liegt mit 182 km/h knapp unterhalb des Hatchback-Niveaus.
Wie gewohnt spielt auch bei MINI das Programm EfficientDynamics eine entscheidende Rolle, auch wenn es bei MINI auf den Namen MINIMALISM hört. Je nach Modell gehören Bremsenergierückgewinnung, Auto-Start-Stopp-Funktion, Schaltpunktanzeige, die elektromechanische Servolenkung EPS sowie eine bedarfsgerechte Steuerung der Nebenaggregate zum Umfang des Sparpakets. Das serienmäßige Sechsgang-Schaltgetriebe wurde durch eine Carbonbeschichtung für die Kupplungsbeläge weiter optimiert, außerdem kommt nun eine selbstregulierende Kupplung zum Einsatz, die das Pedalgefühl über die gesamte Lebensdauer konstant halten soll.