Mit dem ersten Saisonsieg für den BMW 320si WTCC konnte in Marrakesch niemand rechnen und unter normalen Umständen wäre es wohl auch nie dazu gekommen, denn in diesem Jahr sind sowohl die Chevrolet Cruze als auch die nun formal als Privatfahrzeuge antretenden Seat Leon TDI deutlich schneller unterwegs als die einzigen Hecktriebler im Feld. Dank einer großen Portion Glück und zahlreicher Safety Car-Phasen konnte Andy Priaulx allerdings den ersten Sieg für sein RBM-Team feiern, das in dieser Saison mit Augusto Farfus erstmals einen zweiten Stammfahrer hat.
Am vergangenen Wochenende waren beide Piloten auf der Nordschleife aktiv und Augusto Farfus konnte sich sogar über den Gesamtsieg freuen, mit dem niemand gerechnet hatte. Nun müssen sich beide wieder auf den Alltag Tourenwagen-WM umstellen. Etwas besser könnte es für BMW dank der Gewichtseinstufungen laufen, denn dank der langsameren Rundenzeiten als bei Chevrolet und Seat muss BMW keinen zusätzlichen Ballast an Bord nehmen, während die anderen beiden Marken 40 zusätzliche Kilogramm an Bord nehmen müssen. Auf den langen Geraden in Monza dürften die Seat Leon TDI trotzdem den Ton angeben, aber die Chancen für Punktgewinne haben sich dennoch erheblich verbessert.
Bart Mampaey (Teamchef): “Die Strecke in Monza ist für unseren BMW 320si WTCC ein schwieriges Terrain. Wir werden dennoch auf unsere Chance lauern, so wie es schon in Marrakesch beim Sieg von Andy gut funktioniert hat. Unsere beiden Fahrer haben beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring eine starke Vorstellung geboten. Augusto konnte seinen ersten Langstreckensieg erringen, für Andy war der Erfolg in Marokko ein Motivationsschub. Wir wollen in Monza im ersten Rennen beide Autos in die Top-8 bringen. Was dann im zweiten Lauf passiert, werden wir sehen.”
Augusto Farfus (Startnummer 10): “Der Sieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring hat mir natürlich einen großen Motivationsschub gegeben. Diesen Schwung möchte ich nun auch in die Tourenwagen-WM mitnehmen. Dort ist es für mich in den ersten vier Rennen noch nicht nach Plan verlaufen. Auch in Monza erwarten uns zwei schwierige Läufe, da die Strecke eher unseren Konkurrenten entgegen kommt. Andys Sieg in Marrakesch hat jedoch gezeigt, dass wir zur Stelle sein müssen, wenn sich die Gelegenheit für ein Top-Ergebnis bietet. Das werden wir auch in Italien versuchen.”
Andy Priaulx (Startnummer 11): “Nach dem 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring treten wir nun auch mit der Tourenwagen-WM auf einer Traditionsrennstrecke an. Es ist toll, dass Monza wieder im WM-Kalender steht. Dieser Ort ist voller Motorsport-Tradition. Auf der Strecke ist ein guter Windschatten meist wichtiger als das Set-up. Man muss eine Menge Zeit investieren, um sich perfekt darauf vorzubereiten. Der Führende hat in Monza kein einfaches Leben, da ihn der Luftwiderstand stärker bremst als seine Verfolger. 2006 konnte ich meine Führung trotzdem bis ins Ziel verteidigen.”