Auch wenn die Mille Miglia heute längst nicht mehr die Bedeutung hat, die sie vor 70 Jahren genießen konnte, schwingt in diesem Namen noch immer Würde mit. Jeder Autokenner kennt auch die Mille Miglia und zu ihrer Zeit war es für jeden großen Hersteller ein Muss, an diesem Event teilzunehmen. Auch BMW war 1940 mit fünf Fahrzeugen auf den Starterlisten vertreten und das damals noch relativ kleine Unternehmen versuchte, gegen die großen Namen der Automobilindustrie zu bestehen.
Die Mittel zum Erfolg waren damals nicht grundsätzlich anders als bei heutigen Motorsport-Veranstaltungen: Niedriges Gewicht und hervorragende Aerodynamik sind und waren die Schlüssel zum Erfolg. Der 28. April 1940 wurde dann auch zum bis dato größten Erfolg für BMW im Motorsport, denn neben dem Gesamtsieg konnte auch der Mannschaftssieg gefeiert werden, weil die weiteren Fahrzeuge auf den Plätzen 3, 5 und 6 ins Ziel kamen – Vier BMW unter den ersten Sechs, das war ein deutliches Zeichen für die Ausgereiftheit und die technischen Fähigkeiten der Fahrzeuge aus München und machte den 28. April zu einem Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens.
Bei BMW Classic hatte man sich angesichts des Jubiläums entschieden, ein seit 60 Jahren verschollenes Fahrzeug neu aufzubauen: Das BMW 328 Kamm Coupé. Bei diesem Fahrzeug wurden schon vor 70 Jahren Funktion und Ästhetik so miteinander kombiniert, wie wir es bis heute von BMW gewohnt sind. Auch die Faktoren Aerodynamik und Leichtbau spielten eine zentrale Rolle bei der Entwicklung des Fahrzeugs und legten die Grundlage für seine erfolgreiche Motorsport-Karriere. Einige Bilder zum neu aufgebauten BMW 328 Kamm Coupé findet ihr in unserer Galerie. Wie speziell die BMW 328 dieser Zeit waren, wird auch am BMW 328 Mille Miglia Bügelfalte deutlich, über den wir vor einiger Zeit berichtet hatten.
Bei der diesjährigen Ausgabe der Mille Miglia von Brescia nach Rom und zurück nehmen nicht weniger als zwölf Fahrzeuge von BMW teil, die mit prominenten Namen besetzt sind. Am Steuer beziehungsweise auf dem Beifahrersitz sind unter anderem Klaus Draeger, Ian Robertson, Torsten Müller-Ötvös, Ludwig Willisch, Adrian van Hooydonk, Leopold von Bayern, Karl Bauer und Joschka Fischer zu finden. Dazu kommen noch vier privat eingesetzte BMW-Modelle, darunter auch einer der legendären BMW 507.
Dr. Klaus Draeger (Entwicklungsvorstand BMW Group): “Der Sieg bei der Mille Miglia 1940 ist bis heute ein Meilenstein in der Geschichte der Marke BMW. Er zeugt nicht nur von der außergewöhnlichen technischen Kompetenz sondern auch von der Leidenschaft, mit der bei BMW gearbeitet wird.”
Karl Baumer (Leiter BMW Classic): “Wir sind sehr stolz, mit diesen Meilenstein der Rennsportgeschichte und der Fahrzeugaerodynamik nach 70 Jahren wieder am Start der Mille Miglia zu stehen.”