Deutlich besser als erwartet fällt der Quartalsbericht der BMW Group zum ersten Quartal 2010 aus. Wir haben für euch die wichtigsten Statistiken und Übersichten zusammengetragen, um euch einen schnellen Überblick über die relevanten Zahlen zu ermöglichen.
Während man in Q1 2009 noch mit einem Verlust von 198 Millionen Euro vor Steuern leben musste, konnte man in Q1 2010 einen satten Gewinn von 508 Millionen einfahren. Verantwortlich dafür ist eine signifikante Steigerung der Automobil-Auslieferungen von 277.264 auf 315.614 Einheiten. Logische Folge der höheren Auslieferungen ist ein höherer Umsatz, dieser stieg um über 900 Millionen Euro von 11.509 Millionen Euro auf 12.443 Millionen Euro.
Wie sich dieses Ergebnis im Vergleich mit den Quartalsergebnissen 2009 darstellt, zeigt diese Übersicht:
Besonders interessant ist auch stets ein Blick auf die einzelnen Modellreihen, denn wie gewohnt gibt es diesen im Zusammenhang mit den Quartalsberichten in sehr detaillierter Form. Mit Ausnahme von BMW X3, BMW 6er und BMW 5er konnten sich alle Baureihen gegenüber dem Vorjahr steigern, bei den drei Ausnahmen steht die Ablösung durch ihre Nachfolger unmittelbar bevor.
Wie gewohnt bleibt der Fünftürer der meistverkaufte Ableger der 1er-Reihe, mit großem Abstand folgt der Dreitürer vor Cabrio und Coupé. Beim 3er dominiert ebenfalls die Limousine und ist mit einer Steigerung um 20,5 Prozent auch für das Gesamtwachstum der 3er-Reihe verantwortlich, die anderen Karosserievarianten (Touring, Coupé und Cabrio) konnten ihre Vorjahreszahlen nämlich nicht erreichen. Bei der 5er-Reihe ist nach wie vor erfreulich, dass die Limousine trotz des mittlerweile auf dem Markt angekommenen Nachfolgers bis zum Schluss zahlreiche Käufer fand. Ähnliches gilt für den BMW 5er Touring, dessen Nachfolger im Herbst zu den Händlern kommt. Auch zum BMW 5er Gran Turismo finden sich nun Zahlen und wie schon mehrfach erwähnt, verkauft sich das neue Modell besser als von BMW erwartet. Mit 4.484 Einheiten in Q1 2010 kommt der F07 auf über 60% der Zahlen vom BMW 5er Touring E61.
Auf Anhieb den zweiten Platz unter den Geländewagen sicherte sich der neue BMW X1 E84, der im ersten Quartal fast 20.000 Kunden fand. Damit liegt er deutlich vor dem BMW X3, der im Herbst seine Ablösung erfährt und technisch nicht mehr ganz taufrisch ist. BMW X5 und BMW X6 konnten sich erneut steigern. Dramatische Zuwächse gibt es außerdem bei der 7er-Reihe (+54,1%) sowie beim BMW Z4 Roadster (+313,4%), der im letzten April in Deutschland eingeführt wurde und dessen Zahlen von Q1 2009 sich folglich noch auf den Vorgänger beziehen.
Bei MINI zeichnet der Hatchback R56 wie gewohnt für fast drei Viertel der Verkaufszahlen verantwortlich, es folgen der MINI Clubman und das MINI Cabrio. Mit dem Countryman startet nun die vierte Karosserievariante und wir sind gespannt, wie sich der R60 am Markt behaupten kann. Für das Jahr 2011 ist bereits die Serienversion von MINI Coupé oder MINI Roadster angekündigt, die wir erstmals auf der IAA 2009 zu sehen bekamen. Das MINI Cabrio konnte sich gegenüber dem Vorjahr um 217 Prozent steigern, allerdings wurde im ersten Quartal 2009 auch noch der Vorgänger des jetzigen Modells mit der internen Bezeichnung R57 verkauft. Trotz starker Zuwächse beim MINI One bleibt bei der gesamten MINI-Modellpalette der Anteil der stärkeren Modelle Cooper und Cooper S erfreulich hoch.
Bei Rolls Royce gibt es ebenfalls ein signifikantes Wachstum von 60,3 Prozent zu vermelden, dieses ist aber vollständig auf die neue Einstiegsbaureihe Ghost zurückzuführen. Während die Zahlen der Phantom-Varianten nicht an den Vorjahreswert heranreichen können, sorgen die 158 Ghost-Kunden des ersten Quartals für die erwähnte Steigerung.
Eine grafische Aufschlüsselung nach Märkten ist leider nicht vorhanden. Wie schon mehrfach erwähnt, gehen die wesentlichen Wachstumsimpulse vom chinesischen Markt aus. Der Gesamtmarkt lag dort im ersten Quartal 2010 um über 70 Prozent über dem Vorjahreszeitraum, folgerichtig konnte sich auch die BMW Group in den asiatischen Märkten um 55,7 Prozent auf 58.918 Einheiten steigern (Davon China: 36.607 / +100,5%). Damit liegen diese Märkte gleichauf mit Deutschland, wo die BMW Group 58.784 Einheiten (-3,5%) absetzen konnte. In ganz Europa kommt man auf 177.031 Auslieferungen und ein leichtes Plus von 4,4 Prozentpunkten. Wie bereits berichtet erholen sich die nordamerikanischen Märkte derzeit langsam, in den ersten drei Monaten konnte die BMW Group dort 60.734 Einheiten absetzen und sich um 9,2 Prozent steigern. Allein auf die USA entfallen davon 55.141 Auslieferungen (+7,5%).
Für die kommenden Monate ist man bei BMW optimistisch, dank der neuen Modelle weiter wachsen zu können. Das Ziel einer EBIT-Marge von acht bis zehn Prozent im Jahr 2012 bleibt weiterhin bestehen.
Dr. Norbert Reithofer (Vorsitzender des Vorstands der BMW AG): “Die BMW Group ist gut in das neue Geschäftsjahr gestartet. Wir haben unser Ergebnis im ersten Quartal deutlich gesteigert und sind auf fast allen Automobilmärkten wieder auf Wachstumskurs. Die BMW Group geht ihren Weg im Rahmen der Strategie Number ONE konsequent weiter. Wir rechnen auch im weiteren Jahresverlauf mit einer dynamischen Ergebnisentwicklung. Wir streben im laufenden Geschäftsjahr ein Konzernergebnis an, das deutlich über dem Niveau des Vorjahres liegt und einen sichtbaren Schritt in Richtung unserer Profitabilitätsziele 2012 darstellt. Wir wollen 2010 der weltweit führende Premiumhersteller bleiben und unseren Absatz im soliden einstelligen Prozentbereich auf über 1,3 Mio. Fahrzeuge steigern.”
(Alle Grafiken entnommen aus Quartalsbericht Q1 2010 der BMW Group)