In Berlin sollen heute die Weichen für die Zukunft der invidiuellen Mobilität gestellt werden: Viele Experten sind sich darüber einig, dass die Ära der Verbrennungsmotoren in Automobilen zwar noch lange nicht beendet ist, aber doch ihrem Ende entgegengeht. Der nächste Schritt scheint nach heutigem Kenntnisstand die Elektromobilität zu sein. Fahrzeuge mit Elektroantrieb können völlig ohne lokale Emissionen fahren und leisten so einen Beitrag zu besserer Luft in den Städten, allerdings gibt es heute noch Probleme mit der Reichweite und der Ladezeit der Batterien. Es ist davon auszugehen, dass hier in den nächsten Jahren größere Fortschritte erzielt werden können, aber planbar sind diese natürlich nicht.
Mit dem Megacity Vehicle hat BMW für das Jahr 2013 bereits die Produktion eines Stadtfahrzeugs mit Elektroantrieb angekündigt, das dank umfangreichem Carbon-Einsatz besonders leicht sein soll. In die Entwicklung des Fahrzeugs unter dem Arbeitstitel project i fließen auch die Erfahrungen mit den über 600 MINI E ein, die bereits einige Millionen Testkilometer absolviert haben. Ab 2011 wird der BMW ActiveE die zweite Stufe dieses Versuchs einläuten, denn auch dieses Elektrofahrzeug soll von hunderten Testkunden in aller Welt auf seine Alltagstauglichkeit getestet werden.
Bei der Nationalen Plattform Elektromobilität, die heute von Bundeskanzlerin Angela Merkel ins Leben gerufen wurde, wird die BMW Group ihre umfangreichen Erfahrungen mit dem Thema einbringen. Dr. Klaus Draeger von BMW wird gemeinsam mit Prof. Lars-Hendrik Röller von der European School of Management and Technology den Vorsitz über die Arbeitsgruppe Rahmenbedingungen übernehmen. Hier sollen vor allem die Voraussetzungen diskutiert werden, die für die Vorstellung der Bundesregierung von einer Million Elektrofahrzeugen im Jahr 2020 nötig sein werden.
Dabei geht es unter anderem um Möglichkeiten zum Aufladen der Batterien, also gewissermaßen Tankstellen für Elektrofahrzeuge. Da der Ladevorgang länger als beim Betanken mit fossilen Brennstoffen dauern wird, würden sich vor allem Parkhäuser und dergleichen für diese Zwecke eignen. Außerdem müssen auch die Stromnetze auf die zusätzliche Belastung ausgelegt werden. Nicht zuletzt sollte versucht werden, einen möglichst hohen Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien zu gewinnen, denn anderenfalls werden die Emissionen der Fahrzeuge letztlich nur zu den Kraftwerken verlagert, ohne dass es am Gesamt-CO2-Ausstoß größere Änderungen geben würde.
Dr. Norbert Reithofer (Vorsitzender des Vorstands der BMW AG): “Deutschland hat gute Voraussetzungen, um sich auch im Bereich Elektromobilität international nachhaltig an die Spitze zu setzen. Dafür ist es notwendig, dass die Politik und die Industrie an einem Strang ziehen.”
In der ZDF Mediathek gibt es außerdem ein Gespräch mit Norbert Reithofer von BMW und Dieter Zetsche von Mercedes zu sehen, in dem die Ausgangslage vor den heutigen Gesprächen überblicksartig besprochen wird.