Auf Basis der neuesten Spyshots hat Gerald Alvarez einen weiteren Photoshop-Entwurf erstellt, der uns den kommenden BMW M5 F10 zeigen soll. Der neue M5 wird von einem doppelt aufgeladenen V8 angetrieben, der eng mit dem Triebwerk aus BMW X5 M & BMW X6 M verwandt ist. Der Motor mit der internen Bezeichnung S63 dürfte im M5 etwas mehr als die 555 PS in der Konfiguration der Allradler leisten und den BMW M5 damit in eine Liga mit dem 580 PS starken Audi RS6 bringen. Dank der doppelten Aufladung wird der neue M5 bereits bei niedrigen Drehzahlen jede Menge Leistung zur Verfügung stellen, damit aber andererseits weniger exotisch als sein 507 PS starker Vorgänger der Generation E60 sein. Während bei diesem ein V10-Hochdrehzahltriebwerk für staunende Blicke sorgte, dürfte das Fahrerlebnis im neuen BMW M5 etwas gewöhnlicher ausfallen.
Wir zweifeln nicht daran, dass es die M GmbH auch bei einem aufgeladenen Triebwerk schaffen wird, eine gewisse Emotionalität einfließen zu lassen, aber den speziellen Charakter eines Hochdrehzahlmotors kann man natürlich nicht erreichen. Unabhängig davon dürfte die Längsdynamik der neuen Generation F10 dem Vorgänger E60 überlegen sein, besonders bei Elastizitätsmessungen in hohen Gängen sollte der aufgeladene V8 klare Vorteile genießen – auch wenn man die Relevanz dieser Zahlen anzweifeln kann, denn wenn man im BMW M5 E60 Wert auf maximale Beschleunigung legt, kann man ja dank der Schaltpaddles am Lenkrad ohne jede Mühe herunterschalten.
Grund für den Wechsel zum aufgeladenen V8 ist vor allem eine signifikante Reduzierung der Verbrauchs- und CO2-Werte. Dazu kommen Kostenvorteile durch die Verwendbarkeit des Triebwerks in ähnlichen Varianten in mehreren Modellen: Abgesehen von Software-Anpassungen an die spezielle Umgebung wird der Motor weitestgehend identisch in BMW X5 M, BMW X6 M, BMW M5 F10, BMW M6 Cabrio F12 und BMW M6 Coupé F13 zum Einsatz kommen.
Zur Kraftübertragung wird nach unseren Informationen eine unter sportlichen Gesichtspunkten weiterentwickelte Variante des Achtgang-Automatikgetriebes von ZF zum Einsatz kommen. Alternativ soll angeblich auch ein neues Doppelkupplungsgetriebe entwickelt werden, was wir allerdings nicht bestätigen können.
Nach wie vor halten sich Gerüchte, nach denen die M5 Limousine als erster Viertürer der M GmbH über ein Dach aus Carbon verfügen soll, dieses besonders leichte Bauteil war bisher dem BMW M3 CSL (E46), dem BMW M3 Coupé (E92) und dem BMW M6 Coupé (E63) vorbehalten. Durch die Reduzierung des Gewichts am höchsten Punkt des Fahrzeugs wird der Schwerpunkt des Fahrzeugs abgesenkt, was zu einer besseren Fahrdynamik führt. Da sich die Gewichtseinsparung gegenüber einem Stahldach allerdings in überschaubaren Grenzen hält, bleibt auch der Vorteil gegenüber Fahrzeugen mit Stahldächern relativ gering.
Großer Wert wird wie gewohnt auf die Entwicklung des Fahrwerks gelegt, denn natürlich spielt bei einem BMW M5 auch die Querdynamik eine große Rolle. Hier gilt es, die Pole Position zu verteidigen und den neuen M5 wieder zum Benchmark für die Klasse der Power-Limousinen zu machen. Ein Sperrdifferential an der Hinterachse ist hierfür unerlässlich, außerdem ist auch ein System ähnlich der Dynamic Performance Control im BMW X6 denkbar. Ein solches mechanisches System könnte Kraft, die am kurveninneren Rad nicht in Vortrieb umgesetzt werden kann, an das kurvenäußere Rad transferieren und somit zu mehr Fahrstabilität und einem besseren Herausbeschleunigen aus Kurven beitragen.
Ob der neue BMW M5 wie vielfach vermutet auch über ein KERS-System verfügen wird, mit dessen Hilfe zwischengespeicherte Energiereserven auf Knopfdruck in Vortrieb umgewandelt werden, lässt sich noch immer nicht mit Sicherheit sagen. Technisch wäre ein solches System wohl ohne größere Probleme möglich, fraglich bleibt aber, ob ein ständig arbeitendes System wie bei der Energierückgewinnung in fast allen BMWs mit dem Maßnahmenpaket EfficientDynamics nicht zu einem größeren Vorteil in Sachen Verbrauch führen würde. Denkbar wäre, dass die Kraftentfaltung auf Knopfdruck nur im schärfsten der adaptiven Setups möglich ist, während das System ansonsten wie gewohnt unauffällig im Hintergrund arbeitet.
Weitere Details dürfte es im Vorfeld des Genfer Automobilsalons im März 2011 geben, denn dort soll der neue BMW M5 vorgestellt werden. Da in der Zwischenzeit mit Sicherheit weitere Spyshots, Gerüchte, Entwürfe und Spyvideos auftauchen werden, wird der nächste Bericht zum M5 aber nicht so lange auf sich warten lassen.
(Bild: Gerald Alvarez, Newark, NJ)