Auch wenn der Saisonauftakt ernüchternd verlief und die Geschwindigkeit der beiden BMW 320si WTCC von Andy Priaulx und Augusto Farfus nicht ausreichend schien, möchte das RBM Team in Marrakesch weitere Punkte in der Tourenwagen-WM sammeln. Damit soll sichergestellt werden, dass der Rückstand der Fahrer noch nicht zu groß ist, wenn die angekündigten Updates am Fahrzeug ankommen. Besonders viel erhofft man sich von den Updates andererseits nicht, denn der BMW 320si fährt bereits seit einigen Jahren in der WTCC und ist gewissermaßen fertig entwickelt, weil das Reglement größere Änderungen ohnehin nicht zulässt.
Auch die Strecke in Marrakesch liefert wenig Anlass für Optimismus, denn hier siegten schon im Vorjahr die hellblauen Autos von Chevrolet. Es ist davon auszugehen, dass sich an diesem Kräfteverhältnis nichts zu Gunsten von BMW verändert hat, entsprechend gedämpft ist dann auch die Erwartungshaltung bei Bart Mampaey und seinem Team.
Bart Mampaey (Teamchef): “Wir haben die Pause nach dem Saisonauftakt in Brasilien genutzt und mit dem BMW 320si WTCC bei Testfahrten viel Zeit auf der Strecke verbracht. Dabei konnten wir einige Detailverbesserungen erzielen. Allerdings befindet sich unser Auto mittlerweile in seiner fünften Saison. Zudem lässt das Reglement eine Weiterentwicklung nur in sehr begrenztem Umfang zu. Große Entwicklungssprünge sind deshalb kaum mehr möglich. Zudem spielt uns das Streckenlayout in Marrakesch nicht unbedingt in die Karten. Trotz dieser schwierigen Ausgangslage werden wir hart darum kämpfen, um mit einem Erfolgserlebnis aus Nordafrika zurückzukehren.”
Augusto Farfus: “Marrakesch war für uns 2009 ein schwieriges Terrain. Bei der Premiere der WTCC in Afrika kam unser Auto nicht gut zurecht. Aber mit Hilfe der gesammelten Daten sollten wir diesmal besser vorbereitet sein. Die Favoriten sind aber ganz sicher andere. Abgesehen von unserer Performance hat mir Marrakesch im Vorjahr gut gefallen. Die Veranstaltung war klasse organisiert, und das Fahrerlager brauchte sich vor keiner europäischen Rennstrecke zu verstecken.”
Andy Priaulx: “Das war eine lange Pause, zumindest was die Tourenwagen-WM angeht. Augusto und ich haben dennoch viel Zeit im Auto verbracht und viel getestet. Außerdem waren wir mit dem BMW M3 GT2 bei diversen GT-Rennen am Start. Langeweile ist also nicht aufgekommen. Im vergangenen Jahr war die Veranstaltung in Marrakesch eine gute Show. Ich mag das Land und das besondere Flair der Stadt. Sportlich wird es nicht einfach, aber wir sind dennoch bis in die Haarspitzen motiviert.”