Das Anliegen von BMW Motorsport war vor dem heutigen VLN-Rennen klar: Möglichst viele Kilometer und damit möglichst viel Erfahrung sammeln, damit sich Auto und Fahrer ideal auf den Einsatz beim Langstreckenklassiker im Mai vorbereiten können. Was man bei einer solchen Zielsetzung absolut nicht gebrauchen kann, ist ein früher Ausfall. Genau das passierte allerdings einem der beiden BMW M3 GT2, denn dieser wurde durch einen technischen Defekt an der Servolenkung bereits nach zwei Runden ausgebremst und konnte vor Ort nicht repariert werden.
Somit blieb alles an Startnummer 742 hängen, die von Augusto Farfus, Pedro Lamy und Uwe Alzen pilotiert wurde und ein fehlerfreies Rennen absolvieren konnte. Am Ende reichte die Geschwindigkeit des M3 GT2 aus, um auf dem dritten Platz zu landen. Gewonnen hat das Trio Tiemann/Lieb/Bernhard im Porsche 911 GT3, auf der zweiten Position landeten Ekström/Collard im Audi R8 LMS. Eine gelungene Premiere feierte auch der BMW Z4 GT3, der auf den Gesamträngen 9 und 11 landete. Wie immer ist unklar, ob alle Teams schon alle Karten auf den Tisch gelegt haben oder ob man sich noch Reserven für das 24 Stunden-Rennen belässt, denn dieses dürfte für fast alle Teilnehmer oberste Priorität genießen.
Charly Lamm (Teammanager): “Es ist schön, wieder auf der Nordschleife zu sein. Wir haben auch heute wieder gesehen, wie spannend es in den Rennen auf dieser Strecke zugeht. Natürlich bewerte ich das Ergebnis mit gemischten Gefühlen. Der BMW M3 GT2 mit der Startnummer 743 musste leider schon früh mit einem Schaden an der Lenkungshydraulik aufgeben. Das Auto mit der Nummer 742 hat hingegen zeigen können, dass wir hier auch mit dem BMW M3 GT2 sehr gut zurechtkommen. Im Rennen war es nach den Wetterkapriolen gestern trocken. Unsere Dunlop-Reifen haben bei diesen Bedingungen sehr gut funktioniert.”
Augusto Farfus (Startnummer 742): “Es fühlt sich gut an, hier an der Nürburgring-Nordschleife auf dem Podium zu stehen. Wir hatten uns vorgenommen, an diesem Wochenende viele Kilometer zu absolvieren und eine Menge zu lernen. Das ist uns mit unserem Auto gelungen. Allerdings hat auch unsere Konkurrenz ihre Klasse gezeigt. Wir müssen weiter arbeiten, um bestmöglich vorbereitet ins 24-Stunden-Rennen zu gehen.”
Uwe Alzen (Startnummer 742): “Es hat heute großen Spaß gemacht. Mein Start war okay, obwohl ich zunächst ein paar Autos passieren lassen musste. Dann kamen aber die Dunlop-Reifen auf die perfekte Temperatur, und ich konnte voll angreifen – beinahe wie in einem Sprintrennen. Es gelang mir, wieder zur Spitze aufzuschließen und das Auto schließlich auf dem zweiten Rang an Pedro Lamy zu übergeben. Bis zum 24-Stunden-Rennen liegt noch viel Arbeit vor uns. Aber der Auftakt heute war viel versprechend. Es ist toll, gleich beim ersten Einsatz auf dem Podium zu stehen.”
Pedro Lamy (Startnummer 742): “Mein Stint war in Ordnung. Auf dieser Strecke gibt es immer viele Gelbe Flaggen und Zwischenfälle. Als Fahrer glaubt man dann, zu viel Zeit liegen zu lassen. Aber das geht den anderen genauso. Für mich war dieses Rennwochenende perfekt, um mich wieder auf die Nordschleife und das Auto einzustimmen. Ich bin sowohl im Regen als auch im Trockenen gefahren und habe viel gelernt. Der Rhythmus hat sich schnell wieder eingestellt.”
Dirk Werner (Startnummer 743): “Im Zeittraining hat das Auto gut funktioniert. Wir haben es relativ entspannt angehen lassen, da die Startposition bei einem solchen Rennen nicht unbedingt entscheidend ist. Der Start verlief für mich nicht ganz so glücklich. Vor mir hat ein Auto verlangsamt, deshalb verlor ich ein paar Plätze. Ich konnte mich aber wieder auf den zehnten Platz vorarbeiten, ehe wir leider aufgeben musste. Es ist sehr schade, dass wir nur zwei Runden fahren konnten. In der Vorbereitung auf das 24-Stunden-Rennen ist jeder Kilometer wichtig. Glückwunsch an Augusto, Uwe und Pedro. Sie haben das Potenzial unseres Autos gezeigt.”