BMW Forschung und Technik – Ein ThinkTank feiert 25. Geburtstag

News | 25.03.2010 von 8

Wenn es um fortschrittliche Projekte und innovative Lösungen geht, ist die BMW Group nicht selten an vorderster Front vertreten. Dafür ist in zahlreichen Fällen die …

Wenn es um fortschrittliche Projekte und innovative Lösungen geht, ist die BMW Group nicht selten an vorderster Front vertreten. Dafür ist in zahlreichen Fällen die BMW Forschung und Technik GmbH verantwortlich, die in der Regel abseits der großen Öffentlichkeit und somit gewissermaßen im Stillen arbeitet, die Früchte der Arbeit kommen dann aber zahlreichen Kunden zu Gute.

Die Forschung der GmbH ist nicht an die aktuelle Produktpalette der BMW Group gebunden, woraus eine hohe kreative Freiheit resultiert. Dennoch wird natürlich Wert darauf gelegt, dass sich die entwickelten Konzepte leicht in spätere Serienproduktionen integrieren lassen, weshalb bereits in der Forschungsphase entsprechende Abteilungen eingebunden werden. Dadurch wird die Realisierung einer späteren Integration in Serienfahrzeuge deutlich vereinfacht.

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Gegründet wurde die BMW Forschung und Technik GmbH im Jahr 1985, damals noch unter dem kürzeren Namen BMW Technik GmbH. Damals hieß es im Vorstandsprotokoll zur Gründung der Tochterfirma: “Die kürzlich gegründete BMW Technik GmbH hat die Aufgabe, frei von den Zwängen eines konkreten Serienanlauftermins neuartige, in die Zukunft gerichtete und originelle Fahrzeug-Gesamtkonzepte und Teilkonzepte zu entwickeln. Dabei werden jedoch stets serientaugliche Lösungen angestrebt.” Erst 18 Jahre später, also im Jahr 2003, erhielt das Unternehmen seinen heutigen Namen.

Mittlerweile arbeiten rund 200 Menschen in München an der Forschung in den Bereichen Fahrzeugtechnik, Wasserstofftechnologien, Alternative Antriebs- und Energiemanagementkonzepte, Aktive Sicherheit und Fahrerassistenzsysteme sowie Informations- und Kommunikationstechnologien im Fahrzeug unter einem Dach. Neben der Zentrale in München gibt es drei Außenstellen in den USA, die in engem Kontakt zu Universitäten und Forschungseinrichtungen stehen und ständig auf der Suche nach den neuesten Trends sind.

Im Rahmen der Arbeit des Unternehmens sind eine ganze Reihe von Projektfahrzeugen entstanden, die mal mehr und mal weniger seriennah waren. Teilweise führten die Entwicklungen direkt zur Umsetzung in Serienprodukten, teilweise dienten sie eher dem Aufbau von Technologiekompetenz. Das erste Projekt der BMW Technik GmbH war übrigens der BMW Z1 Roadster, also ein Fahrzeug, das dann auch in Kleinserie produziert wurde. Auf Basis des Roadsters wurde 1988 auch ein Z1 Coupé entwickelt, das allerdings nie in Serie ging. Über dieses und andere Modelle wie den oben zu sehenden BMW Z29 werden wir in den kommenden Tagen noch gesondert berichten.

An dieser Stelle soll es aber zunächst bei den Gratulationsreden einiger bekannter Persönlichkeiten sowie einem offiziellen Video von BMW bleiben, in dem die Arbeit der BMW Forschung und Technik GmbH kurz vorgestellt wird:

Prof. Dr. Klaus Bengler (Technische Universität München, Lehrstuhl für Ergonomie): “Allgemein stellt sich die Frage: Welche Eigenschaften zeichnen aus Sicht eines Ehemaligen und Hochschullehrers eine industrielle Forschungseinrichtung aus, die ihr 25. Jubiläum feiern kann?
Zunächst habe ich über meine aktive Mitarbeit gerade die BMW Forschung als eine sehr kompakte auch international präsente Einheit erlebt, die von Anfang an einer interdisziplinären Arbeitsweise sehr aufgeschlossen war und damit immer den Endnutzer und Endkunden betrachtet. Daher waren gerade die Beiträge zur Mensch-Maschine-Interaktion immer wieder wegweisend und haben zum richtigen Zeitpunkt provozierend Maßstäbe gesetzt, um die Diskussion in Bewegung zu setzen.
Worin sich eine zweite wichtige Eigenschaft findet, nämlich selbstbewusst den Status quo mit erlebbaren Lösungen zu hinterfragen. Dazu wurden wichtige Projekte z.B. zum Head-Up Display, Interaktionsphilosophien und Usability-Forschung rechtzeitig gestartet und konsequent verfolgt.
Über die Dauer fällt auch die Orientierung an den sich verändernden Randbedingungen für Mobilität ins Auge, die sich wesentlich von einer kurzfristigen Orientierung am Zeitgeist unterscheidet.
Als Hochschullehrer wünsche ich der BMW Forschung, dass sie sich weiterhin provokativen Ideen aus der Hochschule aufgeschlossen bleibt und den Forschern Gelegenheit gibt, Inhalte auch kritisch zu hinterfragen – einem wichtigen Grundgedanken der CAR@TUM Kooperation. Gerade durch diesen Dialog wird beispielsweise das Themenfeld der Ergonomie in Verbindung mit der Entwicklung neuer Funktionen in Schwung gehalten, sodass aus der Kooperation zwischen dem Industriepartner und der Universität erlebbare interaktive Lösungen entstehen.”

Prof. Dr. Fritz B. Prinz (Department of Mechanical Engineering, Stanford University): “Als ich kürzlich in München war, hatte ich die Möglichkeit, die BMW Forschung und Technik GmbH zu besuchen. Ich war stark beeindruckt von dem Ansatz bei BMW, Grundlagenforschung mit der  automobile Anwendung zu verbinden. Es ist offensichtlich, dass innovative Ideen dort entstehen. Und sie beziehen die erforderlichen  Technologien so mit ein, dass sie ihre Vision wie die Mobilität in Zukunft aussehen könnte, realisieren und umsetzen. Gratulation zu 25 Jahren erfolgreicher Arbeit an einer nachhaltigeren und mobilen Welt!”

Ulrich Finger (Leiter des Institut Eurécom): “Seit über 15 Jahren forscht und lehrt EURECOM im Gebiet der Kommunikation und das sowohl in der Übertragung als auch in den Inhalten. Die Kommunikation im und um das Auto umfasst heute eine Vielzahl von Anwendungen mit sehr sehr unterschiedlichen Anforderungen an die Dienstgüte – beispielsweise die Vernetzung von Sensoren, die Übertragung von Steuersignalen, Video- und Audioübertragung zur Unterhaltung oder Verkehrsleitung. Dazu arbeitet das Institut EURECOMs mit BMW, um die verschiedenen technischen Möglichkeiten in gemeinsamen Projekten oder durch Diplomaden und Doktoranden, die von beiden Partern betreut werden, zu untersuchen und als Prototypen zu realisieren.”

Dr. Klaus Draeger (Mitglied des Vorstands der BMW Group, Entwicklung): “Vor 25 Jahren hatten meine Vorgänger im BMW Vorstand eine durchaus verwegene Idee: Lasst uns eine GmbH gründen, die sich – auch räumlich von allen anderen Entwicklungsbereichen getrennt –voll und ganz dem Thema Innovationen widmet. Dieser „Think Tank“, hat sich in den 25 Jahren seines Bestehens stark verändert: von der Münchner Konzeptfahrzeugschmiede zur globalen Technologieforschung. Aber nicht nur das interne Kürzel „ZT“, das wir gerne als Abkürzung für Z wie Zukunft und T wie Technologie interpretieren, ist über die Jahre gleich geblieben. Sondern die BMW Group Forschung und Technik liefert kontinuierlich ihren kreativen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit unserer Produkte.”

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