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BMW Megacity Vehicle (MCV) wird ab Mitte 2013 in Leipzig gebaut

Laut einem äußerst interessanten Bericht der Automobilwoche wird das im Rahmen von Project i entwickelte Megacity Vehicle, kurz MCV genannt, bereits ab Mitte 2013 im BMW Werk Leipzig vom Band rollen. Bisher war weder der Standort noch das Datum des Produktionsbeginns bekannt, es war lediglich von der ersten Hälfte des laufenden Jahrzehnts die Rede. Die für das MCV benötigten Carbon-Teile sollen am Standort Landshut gefertigt und dann zur Montage nach Leipzig geliefert werden.

Laut früheren Aussagen soll das Megacity Vehicle unter einer Sub-Marke von BMW auf den Markt kommen, es wird sich also nicht um eine vierte Marke der BMW Group (neben BMW, MINI und Rolls Royce) handeln. Uns erscheint im Zusammenhang mit den letzten Marketingaktivitäten, bei denen ein Stadtfahrzeug vergangener Tage immer wieder eine Rolle gespielt hat, eine Wiederbelebung des Namens Isetta nicht unwahrscheinlich.

Das MCV wird vermutlich mit verschiedenen Motorisierungen angeboten werden, von denen nicht alle auch auf dem deutschen Markt verfügbar sein müssen. Neben hocheffizienten Verbrennungsmotoren mit vermutlich bis zu drei Zylindern, die teilweise in Zusammenarbeit mit BMW Motorrad entwickelt werden, soll es auf jeden Fall auch eine rein elektrische Variante des Fahrzeugs geben.

Zum Ergründen der Schwierigkeiten von Elektrofahrzeugen im Alltagseinsatz betreibt BMW schon länger eine über 600 Fahrzeuge starke Flotte von MINI E mit rein elektrischem Antrieb, die nächste Stufe wird im Jahr 2011 mit dem BMW ActiveE auf Basis des BMW 1er Coupé (E82) gezündet. Die bei diesen Projekten gesammelten Erfahrungen sollen das erste Großserien-Elektrofahrzeug der BMW Group vor Kinderkrankheiten bewahren, die ansonsten die Freude mit dem neuen Konzept trüben könnten.

Zur Produktion des hochmodernen Fahrzeugs hat sich BMW mit SB LiMotive und SGL Carbon starke Partner ins Boot geholt, die in Sachen Batterietechnik und Carbonteilen größere Erfahrung besitzen. Das fertige Auto soll vier Personen Platz bietenund auch genügend Raum für den Wochenendkauf bieten, selbstredend handelt es sich aber dennoch um ein Fahrzeug mit kompakten Abmessungen, das größentechnisch in der Liga von MINI spielen wird. Mit ähnlicher Technik könnten allerdings auch mehrere Karosserievarianten auf den Markt kommen, die sich dann auch für größere Familien oder für Menschen mit noch weniger Platzbedarf auf dem täglichen Weg zur Arbeit eignen könnten.

Den Antriebsstrang wird man bei BMW vermutlich in unauffälligen Fahrzeugen testen, hierfür eignet sich beispielsweise die demnächst aufgebaute Flotte von ActiveE-Modellen. Natürlich kann man den Antriebsstrang aber auch in fast jedem anderen Modell unterbringen und somit sehr unauffällig testen, weshalb wir noch nicht mit Spyshots von ersten Prototypen rechnen. Sollte die Produktion des Fahrzeugs wirklich Mitte 2013 beginnen, könnten erste Spyshots aber trotz allem im Lauf des Jahres 2011 auftauchen, denn natürlich muss bei einem völlig neuen Fahrzeug nicht nur der Antriebsstrang getestet werden.

Auch wenn der Name Isetta wiederbelebt werden sollte, wird es allerdings keine größeren Ähnlichkeiten mit dem Namensvetter aus den 60er Jahren geben. Charakteristische Merkmale wie die nach vorn öffnende Einzeltür lassen sich mit heutigen Sicherheitsbestimmungen nicht vereinbaren. Ein weiteres Beispiel für den Einsatz der Isetta bei aktuellen Marketingmaßnahmen zeigt übrigens das letzte Bild, das Armin Rohde anlässlich der von BMW unterstützten Berlinale zeigt. Auch bei diesem Event nutzte man die Isetta, obwohl diese sich in Folge ihrer Größe nur bedingt als Chauffeursfahrzeug eignet.

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