Wie erhofft gibt es nun endlich die Verkaufszahlen der BMW Group für den Dezember und damit auch für das Gesamtjahr 2009. Wie sich in den letzten Monaten schon angedeutet hat, sind die Zahlen dann doch weniger schlimm ausgefallen, als viele zu Beginn des Jahres erwartet hatten. Im Dezember selbst konnte die BMW Group eine Steigerung um 10,1% gegenüber dem schwachen Vorjahresmonat vermelden und insgesamt 123.751 Einheiten absetzen.
Wie ihr der Tabelle entnehmen könnt, entfallen davon 105.049 Fahrzeuge auf die Kernmarke BMW, die um acht Prozent über dem Vorjahreswert liegt, dazu kommen 18.335 MINIs (+22,2%) und sage und schreibe 367 Rolls Royce. Verantwortlich für die enorme Steigerung um 133,8% gegenüber dem Vorjahresmonat ist der Verkaufsstart des Rolls Royce Ghost, der bisher hervorragend angenommen wird. Da die Kapazitäten der Nobelmarke bereits bis April völlig ausgebucht sind, ist auch in den nächsten Monaten mit guten Zahlen aus Goodwood zu rechnen.
Auf das Gesamtjahr betrachtet konnte keine der vier Sparten ihr Vorjahresergebnis erreichen, in Anbetracht des äußerst schwierigen Marktumfeldes ist der Rückgang auf 1.286.310 Fahrzeuge und damit um 10,4% allerdings kein schlechter Wert. Man konnte den Marktanteil im Premiumsegment sogar ausbauen und die Spitzenposition als weltweit erfolgreichster Hersteller von Premiumautomobilen verteidigen.
Ian Robertson (Mitglied des Vorstands der BMW AG für Vertrieb und Marketing): „Wir haben unser Ziel, auch 2009 der weltweit führende Premiumhersteller zu bleiben, erreicht. Trotz der wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen haben wir seit April kontinuierlich Boden gut gemacht. Seit September sind wir beim Absatz wieder auf Wachstumskurs, das vierte Quartal haben wir mit einem Plus von 7,7% abgeschlossen. Der Absatzrückgang 2009 ist moderater als erwartet ausgefallen. Wir gehen mit einigem Optimismus in das neue Jahr, auch wenn wir noch die Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise spüren werden. Wir wollen 2010 im einstelligen Prozentbereich wachsen. Dazu beitragen werden eine Vielzahl neuer BMW und MINI Modelle.”
Besonders stark konnte die BMW Group auch im Jahr 2009 in den aufstrebenden Märkten China (90.536 Einheiten / +37,5%), Brasilien (6.398 / +118,8%) und Indien (3.619 / +24,4%) wachsen und neue damit Absatzrekorde für die jeweiligen Länder erzielen. Auch im Jahr 2010 möchte man dort den positiven Trend bestätigen.
Größter Einzelmarkt 2009 war durch den starken Einbruch in den USA das Heimatland Deutschland, wo 258.012 Fahrzeuge der Marken BMW und MINI verkauft werden konnten, was einem Rückgang um 9,4% entspricht. Besonderen Anteil daran hat auch die Marke MINI, die auf 33.517 Einheiten kam und damit trotz der Krise das erfolgreichste Jahr auf dem deutschen Markt feiern konnte. Der US-Markt litt besonders unter der Krise und schrumpfte um 20,3% auf 241.727 Einheiten, für die Zukunft ist Robertson aber vorsichtig optimistisch: “In den letzten Monaten gab es viele ermutigende Signale. Im Dezember konnten wir die Verkäufe um 9,2% steigern. 2010 wollen wir in den USA wieder wachsen.” Mit 196.502 Fahrzeugen war BMW die erfolgreichste Premiummarke auf dem US-Markt.
Bei den einzelnen Modellreihen zeigten sich vor allem die BMW 7er Reihe (52.680 Einheiten / +35,7%), der BMW X6 (41.667 / +56,8%) sowie der BMW Z4 (22.759 / +26,4%) als krisenresistent. In Deutschland waren die 7er-Reihe, X5 und X6 jeweils klare Segmentführer. Trotz ihrer bisher kurzen Laufzeit konnten auch der BMW X1 (8.499 Einheiten weltweit) und der BMW 5er GT (3.052) schon zahlreiche Kunden finden.
Wie schon erwähnt hat auch die Nobelmarke Rolls Royce einen guten Dezember erlebt und damit die Verkaufszahlen für das Gesamtjahr noch knapp über die Marke von 1.000 Fahrzeugen heben können. Robertson: “Die Nachfrage nach dem Ghost ist außergewöhnlich hoch; das neueste Rolls-Royce Modell ist von Kunden, Medien und Marken-Liebhabern gleichermaßen mit Begeisterung aufgenommen worden. Rund 85% der Ghost Käufer waren bislang noch keine Rolls-Royce Kunden.” Auch im Segment der Luxusautomobile stellt die BMW Group mit ihrer Tochter Rolls Royce den klaren Marktführer.
Grund zur Hoffnung auf noch bessere Zahlen im Jahr 2010 bieten vor allem neue Modelle wie die BMW 5er Limousine (F10) sowie der im Herbst startende neue 5er Touring (F11). Auch das Facelift für BMW 3er Coupé und BMW 3er Cabrio, das in wenigen Tagen vorgestellt wird, dürfte für neue Impulse sorgen – genau wie die Modellüberarbeitung des BMW X5 E70 sowie der neue MINI Geländewagen (R60), der wohl als Countryman zu den Händlern kommt.