Anlässlich der Premiere des BMW M3 GTS gibt es bei M-Power.com auch ein interessantes Interview mit Dr. Kay Segler, dem aktuellen Chef der M GmbH. Dieses ist aus mehreren Gründen eine interessante Lektüre, denn es geht nicht nur um den M3 GTS, sondern auch um die Zukunft der M GmbH im Allgemeinen.
Dabei unterstreicht Segler, dass man sich von Dogmen verabschieden müsse, wenn es bessere Wege zum Erreichen des angestrebten Ziels gebe. Damit sind offenkundig bisherige Konstanten wie das Hochdrehzahlkonzept und der Heckantrieb gemeint, die erstmals mit BMW X5 M und BMW X6 M nicht mehr beachtet wurden.
Offenbar will Segler uns damit darauf einstimmen, dass wir zumindest Motoren mit Turbo-Aufladung demnächst häufiger sehen werden. Nach unseren Infos wird das auf jeden Fall beim kommenden M3 und M5 der Fall sein, denn beide sollen trotz Downsizing bei Zylinderanzahl und Hubraum mehr Leistung als ihre Hochdrehzahl-Vorgänger haben – dabei aber wesentlich weniger verbrauchen.
Ein weiterer Punkt, wenn auch nicht explizit angesprochen, könnte die bisher nicht in Frage gestellte Anordnung der Zylinder sein. Während Sechszylinder-Motoren von BMW diese stets in Reihe angeordnet hatten, wird derzeit auch laut über eine V6-Konfiguration nachgedacht. Die Ähnlichkeiten zu den Motoren mit acht Zylindern wären hier logischerweise größer, außerdem bauen Motoren mit V-Anordnung logischerweise kürzer und können daher vom Schwerpunkt her noch weiter in Richtung Fahrzeugmitte verschoben werden.
Der BMW M3 GTS wird von Segler als Befriedigung eines wieder und wieder geäußerten Kundenwunschs dargestellt, denn viele Kunden der M GmbH haben sich seit Jahren einen würdigen Nachfolger für den BMW M3 CSL gewünscht, mit dem man auch auf der Rennstrecke zu den allerschnellsten gehören kann.
Der GTS geht dabei in seiner Radikalität noch weiter als der CSL und ist noch konsequenter auf maximale Rennstrecken-Performance ausgelegt. Schon allein die verstellbare und deutlich komplexere Aerodynamik ist ein Indiz dafür, wie ernst es den Ingenieuren mit dem Projekt GTS gewesen ist.
Interessant ist außerdem die Ankündigung, sich in Zukunft viel eher mit einem günstigen Einstieg in die Welt von BMW M zu beschäftigen als mit einem Supersportler, den sich ohnehin nur sehr wenige Menschen leisten können. Damit ist offensichtlich der M-Ableger der 1er-Baureihe gemeint, über den wir erst vor wenigen Tagen berichtet haben. Wir können nun wirklich davon ausgehen, dieses Modell früher oder später auf den Straßen anzutreffen – selbstverständlich in größeren Stückzahlen, als sie ein Supersportler erreichen könnte.
Das komplette Interview gibt es direkt unter M-Power.com.
(Bild: BMW)