In den letzten Tagen war öfter von den Fahrzeugen aus Dülmen die Rede, die in der dortigen Manufaktur Wiesmann gefertigt werden. Während wir uns bisher um die geschlossenen GT-Modelle gekümmert haben, soll es heute um den offenen Roadster gehen, der schon deutlich länger als der GT angeboten wird.
Denn der Wiesmann MF3 wird bereits seit 1993 gebaut, schafft es mit seinem zeitlosen Design aber auch heute noch problemlos, Menschen zu begeistern. Aber nicht nur das Design ist faszinierend, einen weiteren Leckerbissen bietet der Wiesmann unter der Motorhaube.
Dort schlägt nämlich ein Herz, dem viele BMW-Fans in stillen Momenten auch heute noch die eine oder andere Träne nachweinen und das intern auf den Namen S54 hört – Richtig, der Motor des BMW M3 E46. Das Triebwerk holt aus seinen 3243 Kubikzentimetern Hubraum nach wie vor beachtliche 343 PS und bietet ein maximales Drehmoment von 365 Newtonmeter – ebenfalls ein herausragender Wert für Saugmotoren, denn Motoren ohne Aufladung mit deutlich über 100 Newtonmeter Drehmoment pro Liter Hubraum sind rar gesät.
Dank seines niedrigen Leergewichts von nur 1.180 Kilogramm ergibt sich für den Wiesmann MF3 ein Leistungsgewicht 3,44 Kilogramm pro PS. Das genügt für einen Sprint auf 100 km/h in nur 4,9 Sekunden. Da das Design des Wiesmann nicht nach den Erfordernissen des Windkanals sondern allein mit Blick auf die Ästhetik entwickelt wurde, beträgt die Höchstgeschwindigkeit “nur” 255 km/h.
Den wahren Wert des Wiesmann erkennt man aber ohnehin nicht auf langen Autobahnfahrten, stattdessen sollte man dem Roadster mit dem Gecko auf der Haube lieber Fahrten auf möglichst kurvigem Geläuf gönnen. Genau dort spielt der Wiesmann seine Stärken – hohe Traktion und niedriges Gewicht – voll aus und kann mit herausragender Fahrdynamik begeistern.
Die auf einem feuerverzinkten Gitterrohrrahmen aufgebauten Karossiereteile bestehen aus glasfaserverstärktem Verbundwerkstoff und tragen so zum für heutige Verhältnisse sehr niedrigen Gesamtgewicht bei.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass es unter der Karossiere des Wiesmann Roadsters zeitweise auch andere Motoren gab – darunter der im BMW M3 E36 verbaute Motor mit 321 PS sowie der 3,0-Liter-Reihensechszylinder aus dem BMW 330i E46 mit 231 PS.