Das Thema Hybrid- und Elektromobilität ist derzeit eines der wichtigsten in der Automobilindustrie und diverse japanische Hersteller haben viele Lorbeeren für ihre Pionier-Arbeit gesammelt, auch wenn das erste käuflich zu erwerbende Hybrid-Auto bekanntlich der Audi 80 Duo war.
Auch die BMW Group forscht seit einigen Jahren an dem Thema und hat mittlerweile mit dem MINI E schon einige hundert Elektroautos auf die Straßen der Welt gebracht. Obwohl der rein elektrisch betriebene MINI noch nicht regulär verkauft wird sondern nur per Leasing für ein Jahr zu erwerben ist, stellt er sowohl für die Kunden wie Peter Trepp als auch für die BMW Group ein wichtiges Produkt dar, denn beide Seiten können viele Dinge über den Einsatz von Elektroautos im Alltagsbetrieb lernen.
Es ist kein Geheimnis, dass BMW noch in diesem Jahr die Hybrid-Modelle auf Basis des BMW 7er (F04) und des BMW X6 (E72) vorstellen wird. Der angepeilte Termin dafür ist die IAA im September, auf der zumindest extrem seriennahe Modelle zu sehen sein werden, denn der Verkauf soll noch in diesem Jahr starten.
In zukünftigen Baureihen wird das Thema Hybrid aber noch einmal deutlich an Bedeutung zulegen. Anders als bei anderen Herstellern wird es bei BMW vermutlich nicht nur einige wenige Sondermodelle mit einem zusätzlichen Elektromotor geben, stattdessen könnte selbiger zu einer Art Sonderausstattung werden.
Ähnlich wie bei Efficient Dynamics könnte die Technik dann auf breiter Front verfügbar sein und nicht nur für wenige Modelle. Damit wäre zwar dem Marketing geholfen, nicht aber der Masse der Kundschaft und auch nicht der Umwelt, um die es ja im Endeffekt geht.
Bevor es so weit ist, wird es aber auch bei BMW nur relativ wenige Fahrzeuge mit Elektro- oder Hybrid-Technik geben. Eines davon wird das angekündigte Mega City Vehicle (MCV), das unter dem Arbeitstitel Project i entwickelt wird und entweder als MINI oder als kleiner BMW auf den Markt kommen wird.
Einen Meilenstein für alle künftigen Modelle mit Elektroantrieb hat die BMW Group heute bekanntgegeben, denn naturgemäß brauchen alle diese Fahrzeuge Batterien, um die dem Elektromotor zur Verfügung gestellte Energie zu speichern.
Diese Batterien müssen hohe Anforderungen erfüllen, denn sie dürfen weder besonders groß noch besonders schwer sein, müssen aber gleichzeitig tausende Lade- und Entladevorgänge verkraften. Zudem sollen die Ladevorgänge möglichst schnell vonstatten gehen, auch eine Unterbrechung des Ladevorgangs muss die Batterie anstandslos ertragen.
Das benötigte Temperaturfenster ist ebenfalls ziemlich groß, schließlich müssen die Fahrzeuge sowohl im tiefsten Winter als auch im Hochsommer fahrbereit sein. Natürlich spielt auch die Leistungsfähigkeit der Batterie eine entscheidende Rolle, denn von ihr hängen Reichweite und Fahrleistungen des Elektrofahrzeugs ab. Auch die Entsorgung der Batterien am Ende ihres Lebenszyklus muss schon heute bedacht werden, um der Umwelt unnötige Belastungen zu ersparen.
Die BMW Group hat sich nun auf die koreanische Firma SB LiMotive als Lieferant festgelegt, denn offenbar hat man hier genau das gefunden, was man gesucht hat. Die Firma entwickelt modernste Lithium-Ionen-Speicherzellen und ist ein 50:50-Joint Venture von Bosch und Samsung SDI.
Mit BMW und Bosch sind an der Partnerschaft also zwei Unternehmen beteiligt, die bereits seit vielen Jahrzehnten im Automobilbau eine wichtige und nicht selten führende Rolle spielen. Der dritte Partner Samsung hat seinerseits seit vielen Jahren Erfahrungen auf dem Gebiet der Lithium-Ionen-Akkumulatoren gesammelt und ergänzt die Partnerschaft um diese Erfahrungswerte.
Im Gegensatz zur Batterietechnik will BMW beim Bau der Elektromotoren auf die eigenen Kompetenzen vertrauen und die Motoren ohne fremde Hilfe entwickeln. Der Serienstart des Mega City Vehicle ist für die erste Hälfte des kommenden Jahrzehnts angepeilt, in letzter Zeit war sogar schon vom Jahr 2012 die Rede.
(Quelle: BMW Pressemitteilung / Bild: SB LiMotive)