Vor einigen Wochen berichteten wir erstmals darüber, dass es auch bei BMW in Zukunft Dreizylindermotoren geben könnte. Nun gibt es auch von Mercedes-Benz ganz ähnlich lautende Ankündigungen.
Während wir bei BMW bisher davon ausgegangen sind, dass die Dreizylinder vor allem in der 1er-Reihe zum Einsatz kommen werden und beim 3er auf die neuen Turbo-Vierzylinder gesetzt wird, kündigt Mercedes die Dreizylinder auch explizit für die C-Klasse an.
Damit bestätigt sich unsere Vermutung, dass das Downsizing keineswegs auf BMW beschränkt bleiben wird und die Kunden eben nicht reihenweise zur Konkurrenz überlaufen, weil sie dort nach wie vor Sechszylinder und dergleichen bekommen.
Ähnlich wie bei BMW wird es nämlich auch dort Motoren mit vielen Zylindern nur noch in den Top-Modellen geben, während die Leistungsstufen darunter mit aufgeladenen Motoren mit relativ kleinen Hubräumen abgedeckt werden.
Davon sind bei BMW vordergründig die 1er- und 3er-Reihe betroffen, denn nach unseren Informationen wird es für den kommenden BMW 1er F20 keine Motoren mit mehr als vier Zylindern mehr geben.
Auch beim 3er erwarten wir Sechszylinder nur noch im BMW 335i mit dem neuen Single-Turbo-R6 N55 sowie im BMW M3, der ebenfalls einen aufgeladenen Sechszylinder mit vermutlich rund 400 PS erhalten wird.
Dabei halten sich für den M3 auch weiterhin Gerüchte, es könne sich um einen V6-Motor handeln. Das hätte den Vorteil, dass man ein ähnliches System der zylinderbank-übergreifenden Turbolader wie im neuen V8-Motor S63 verfolgen könnte.
Davon profitiert vor allem das Ansprechverhalten, weil der oder die Turbolader so gleichmäßiger mit Abgasen versorgt werden können.
Hinsichtlich der Laufruhe lassen dank diverser Ausgleichswellen auch V6-Motoren kaum noch etwas vermissen, dennoch weisen sie natürlich nach wie vor eine andere Charakteristik als Reihenmotoren auf.
Es erscheint es uns daher zumindest im Moment noch unwahrscheinlich, dass sich BMW vom klassischen Reihensechszylinder verabschiedet.
Da Mercedes für den Dreizylindermotor offenbar einen Entwicklungspartner sucht und auch BMW in Zukunft Dreizylindermotoren anbieten will, erscheint auch eine Kooperation beider Unternehmen wieder möglich.
Allerdings sind in der Vergangenheit relativ deutliche Worte aus München gefallen, die eigentlich unmissverständlich waren: Die Kernkompetenzen – und dazu zählt der Motorenbau ohne Zweifel – möchte man nicht mit anderen teilen.
Ob sich an dieser Haltung allein durch die Aussage von Mercedes bezüglich der Dreizylinder etwas ändert, bezweifeln wir zumindest stark.
Bisher hat man schließlich bei R4, V8 und V12 deutlich mehr Möglichkeiten zur Zusammenarbeit gehabt, als sie nun bei Dreizylindern vorhanden sind.
Auch die Stückzahlen der zukünftigen Dreizylinder sind mit größter Wahrscheinlichkeit höher als die von V12-Motoren, weshalb sich eine Kooperation auf diesem Gebiet deutlich mehr gelohnt hätte.
(Quelle: FTD)