Schon vor einiger Zeit kamen erste Gerüchte darüber auf, dass BMW Interesse an einer Übernahme der krisengeschüttelten GM-Tochter Opel habe, die von BMW umgehend dementiert wurden.
Nun ist es die Frankfurter Rundschau, die erneut ähnlich lautende Gerüchte streut. Unter Berufung auf die häufig zitierten Analystenkreise behauptet die Frankfurter Rundschau, dass sich Familie Quandt viel eher mit einer Beteiligung an Opel als mit einer an Mercedes anfreunden könnte.
Vor allem das Know-How im Kleinwagensegment sowie bei elektronischen Antrieben sei für BMW interessant. Das klingt auf den ersten Blick nachvollziehbar, wirft aber auch Fragen auf.
Denn im Kleinwagensegment ist BMW mit dem MINI alles andere als unerfahren – und nebenbei auch nicht ganz ohne Erfolg. Auch bei den Elektroantrieben liefert der MINI E schon Praxis-Erfahrungen, während Opel vornehmlich Erdgasfahrzeuge einsetzt, wenn es um alternative Antriebsquellen geht.
Auch zusätzliche Standorte in Deutschland sind bei BMW eigentlich nicht geplant. Stattdessen will man die Strategie fortsetzen, die Produkte möglichst nah an ihrem Hauptmarkt zu fertigen.
Zweifellos wäre BMW als Opel-Eigner ein Imagegewinn für Opel, denn das technische Know-How der Münchner ist unbestritten. Aber wäre es nicht umgekehrt auch ein Imageverlust für die BMW Group, die sich bisher auf Premium-Automobile spezialisiert hat?
Wie sähe es aus, wenn eines Tages ein Astra-Nachfolger seine Technik mit dem BMW 1er teilt, aber einige tausend Euro günstiger ist?
Der Volksmund sagt, dass an den meisten Gerüchten ein Funken Wahrheit ist. Ob das auch hier der Fall ist oder nicht, werden die nächsten Wochen zeigen.
Ich persönlich halte eine Opel-Übernahme durch BMW nach wie vor für unwahrscheinlich. Eine Kooperation mit einer anderen Premiummarke, und hier kommt nach Lage der Dinge nur Mercedes in Frage, erscheint weitaus attraktiver.
Das entsprechende Dementi von BMW ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Den Bericht der Frankfurter Rundschau weist man komplett zurück.