Bereits vor einigen Tagen hatten wir darüber berichtet, dass BMW in relativ naher Zukunft die Wärmeenergie der Abgase zur Verbrauchsreduzierung nutzen will.
Nun gibt es bei Reuters einen interessanten Artikel, der uns deutlich mehr Details zu dieser Technik liefert. Auch der Verbrauchsvorteil ist gegenüber den damaligen Aussagen von 5% auf bis zu 13% angewachsen, was das Thema noch interessanter macht.
Auch die Befürchtungen vieler Menschen bezüglich der angeblich verwendeten radioaktiven Materialien werden zerstreut, denn BMW ist in der Tat dabei, diese Technik ohne Radioaktivität umzusetzen.
Denn an Stelle der NASA-Lösung mit Plutonium will BMW den Halbleiter-Stoff Bismuth Tellurid einsetzen, der offenbar ähnlich geeignet ist, aber keine schädliche radioaktive Strahlung abgibt.
Besonders für Fahrzeuge mit Elektromotoren und künftige Hybrid-Fahrzeuge wäre die Gewinnung elektrischer Energie attraktiv, da man diese in den dort ohnehin verbauten Akkus speichern könnte.
Der thermoelektrische Generator könnte so ein weiterer Kernbestandteil des Maßnahmenpakets Efficient Dynamics werden, der wie die anderen Maßnahmen seinen Beitrag zu einem deutlich reduzierten Verbrauch leistet.
Hans Rathgeber von BMW geht jedenfalls davon aus, dass thermoelektrische Generatoren in 20 Jahren Alltag sein werden.
Im Gegensatz zur Bremsenergierückgewinnung arbeitet ein thermoelektrischer Generator naturgemäß dann am Besten, wenn der Temperaturunterschied maximal ist.
Die dafür benötigten heißen Abgase entstehen natürlich vordergründig beim Beschleunigen. Dadurch würde die Bremsenergierückgewinnung eine ideale Ergänzung finden und der Ladeprozess der Batterien könnte sowohl beim Beschleunigen als auch beim Verzögern stattfinden.
Rathgeber geht davon aus, dass die Technik in etwa fünf Jahren serienreif und bezahlbar ist. Das bedeutet, dass der thermoelektrische Generator nicht mehr als 500€ kosten darf.
Das Thema Wärmeverluste spielt naturgemäß nicht nur in der Autoindustrie eine Rolle, sondern praktisch überall. Daher sind auch andere Unternehmen wie BASF an der BMW-Lösung interessiert.
Es bleibt freilich abzuwarten, ob wir tatsächlich im Frühjahr 2014 Fahrzeuge mit thermoelektrischen Generatoren sehen werden oder nicht. Eine mögliche Verbrauchsreduzierung um 13% klingt jedenfalls schon heute sehr attraktiv und ist auch vor dem Hintergrund des Flottenverbrauchs sehr erstrebenswert für BMW.