Der BMW Vorstandsvorsitzende Dr. Norbert Reithofer sowie Vertriebschef Ian Robertson haben auf dem Genfer Automobilsalon zwei interessante Interviews gegeben.
Wie Reuters nach einem Gespräch mit Ian Robertson vermeldet, belaufen sich die Auswirkungen der Abwrackprämie bei der BMW Group demnach im Bereich zwischen 3.000 und 4.000 Einheiten.
Vornehmlich profitieren hiervon naturgemäß die kleineren Modelle wie MINI und BMW 1er. Außerdem berichtet Robertson, dass BMW durch die Verdoppelung der Abwrackprämie kaum zusätzliche Kosten entstehen. Ob hierfür eventuell geringere sonstige Rabatte verantwortlich sind, wurde nicht besprochen.
Das Handelsblatt hat mit Dr. Norbert Reithofer unter anderem über Staatshilfen für Opel gesprochen. Ein Interesse BMWs an der Übernahme von Opel-Werken wieß Reithofer dabei zurück, stattdessen wolle man Kapazitäten in den USA und in China ausbauen.
Probleme durch insolvente Zulieferer im Falle einer Opel-Insolvenz erwartet Reithofer nur für einen Zeitraum von bis zu 12 Monaten, danach müssten andere Zulieferer seiner Meinung nach die entstandenen Lücken geschlossen haben.
Von einer Erholung auf dem Automobilmarkt geht Reithofer erst im Lauf des Jahres 2010 aus. Im zweiten Halbjahr 2009 wird sich wohl nur die Höhe der Absatzrückgänge verringern.
Außerdem betont Reithofer, dass BMW definitiv stark genug sei, um die Krise allein und ohne mögliche Kooperationen überstehen zu können. Er verweist darauf, dass die aktuelle Lage zeige, dass Absatzzahlen allein nicht der Schlüssel zum Erfolg seien. Gut möglich, dass er damit auf die amerikanischen Massenhersteller anspielt, die noch vor wenigen Jahren große Stückzahlen vorweisen konnten.
Bezüglich der Verhandlungen über eine beschränkte Kooperation mit Daimler gebe es keine Neuigkeiten. Wichtig sei, dass unter allen Umständen die Unabhängigkeit von BMW erhalten bleibt.