Bereits in der letzten Ausgabe der Sport Auto wurde angekündigt, dass es eine GT4-Version vom aktuellen BMW M3 geben wird. Zu diesem Fahrzeug sind nun weitere Informationen aufgetaucht, die uns Einblick in die technischen Details des kommenden Sportwagens geben.
Leider wird es den M3 GT4 nicht mit Straßenzulassung geben, der Spaß bleibt also auf Rennstrecken und abgesperrtes Gelände beschränkt. Im Gegenzug ist das Fahrzeug natürlich auch noch radikaler und sportlicher, als es mit Straßenzulassung möglich gewesen wäre.
Die neuen Ínformationen stammen aus einem Interview mit Friedrich Nohl, dem Leiter der Sport- und Tourenwagentechnik bei BMW Motorsport. Das Interview wurde in der M Power World veröffentlicht, einem Forum speziell für die Besitzer von M-Fahrzeugen.
Die wichtigsten genannten Fakten zum neuen Tourenwagen-Sportler sind:
- Das Fahrzeug ist zu einem Preis von 120.000€ zzgl. Mehrwertsteuer bei BMW Motorsport bestellbar
- Der Motor bleibt weitestgehend serienmäßig, durch ein Einmassenschwungrad und eine spezielle Auspuffanlage sind geringe Leistungszuwächse aber durchaus möglich
- Es wird ausschließlich ein manuelles 6-Gang-Getriebe angeboten werden, andere Optionen wie das 7-Gang-DKG wären nicht reglementkonform
- Das Glas der Seiten- und Heckscheiben wird durch leichteres Makrolon ersetzt
- Ein eingeschweißter Käfig und ein Feuerlöschsystem werden serienmäßig verbaut
- Als Sitz wird der Recaro Pro Racer SPG HANS verwendet
- Die Bremsanlage wird an die Erfordernisse des Motorsports angepasst und entspricht weitestgehend der Anlage im Kundensport-Z4 M Coupé
- Auch andere Komponenten aus der WTCC oder dem neuen ALMS-Engagement finden Verwendung
- Der neue M3 GT4 rollt auf 18″-Rennfelgen mit Dunlop-Slicks zum Kunden
- Als Leergewicht werden knapp unter 1400 Kilogramm angepeilt, das reglementbedingte Mindestgewicht von 3,4 Kg/PS wird dann mit Hilfe von Zusatzgewichten an für die Gewichtsverteilung günstigen Stellen realisiert
- Der offizielle Homologationstest für das GT4-Fahrzeug findet am 17. und 18. März im französischen Paul Ricard statt
All das klingt nach einem sehr konsequenten Sportwagen, der für einige wie ein Nachfolger des BMW M3 CSL aussehen könnte. Allerdings fehlt dem neuen M3 GT4 wie angesprochen die Straßenzulassung, sodass er naturgemäß eine deutlich kleinere Zielgruppe anspricht.
Eine “scharfe” M3-Version für die Straße, also ein echter Nachfolger für den CSL, ist derzeit nicht geplant. Auch wenn immer wieder über einen gewichtsoptimierten und etwa 450 PS starken CSL auf E92-Basis spekuliert wird, ist ein solches Projekt derzeit nicht geplant.
Ursachen sind neben dem hohen Entwicklungsaufwand auch die relativ geringen möglichen Verkaufszahlen – eine Kombination, die den Basispreis in die Höhe treibt, wenn man nicht mit jedem verkauften Fahrzeug Verluste einfahren will. In der aktuellen wirtschaftlichen Situation genießen Projekte, deren Rentabilität in den Sternen steht, aber verständlicherweise keine besonders hohe Priorität.