Der amerikanische Autobauer Ford sucht nach wie vor einen Käufer für seine schwedische Tochter Volvo. Durch die Finanzkrise, die die amerikanischen Big Three besonders hart getroffen hat, ist man offenbar auf die finanziellen Mittel, die aus einem Verkauf resultieren würden, angewiesen. Im Zusammenhang mit einer Volvo-Übernahme wird auch immer wieder BMW als möglicher Interessent genannt. Es sieht allerdings momentan nicht so aus, als ob BMW ernsthaftes Interesse am schwedischen Autobauer habe. Der Spiegel berichtete kürzlich, dass auch Mercedes einen Kauf Volvos ernsthaft geprüft habe, was von Mercedes selbst allerdings postwendend dementiert worden ist.
Die Auswirkungen der Finanzkrise haben bekanntlich auch bei Mercedes und BMW für einbrechende Gewinne gesorgt, weshalb vermutlich derzeit keiner von beiden Interesse an einem solchen finanziellen Abenteuer hat, das sich – wenn überhaupt – erst in einigen Jahren rechnen würde. Sowohl BMW als auch Mercedes haben mit Rover beziehungsweise Chrysler bei ähnlichen Abenteuern schlechte Erfahrungen gesammelt. Sollte Volvo also in naher Zukunft tatsächlich verkauft werden, halte ich einen chinesischen oder indischen Autobauer oder eine Investorengruppe für die plausibelsten Kandidaten. Eine Übernahme durch einen europäischen Autobauer erscheint mir derzeit sehr unwahrscheinlich.
Sollte Ford allerdings gezwungen sein, die Marke weit unter Wert zu verkaufen, könnte sich diese Situation grundlegend ändern. Bis es hier zu einer endgültigen Lösung gekommen ist, wird man wohl auch in Zukunft häufiger Gerüchte über diverse Übernahmekandidaten lesen können…