Der Markt China ist für beinahe alle Autohersteller in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Wachstumsraten im dreistelligen oder hohen zweistelligen Bereich sind in den letzten Jahren keine Seltenheit, sondern die Regel gewesen. Stärkster Premiumhersteller in China ist gewissermaßen seit der Erschließung des chinesischen Premiummarktes Audi, denn die Ingolstädter haben deutlich früher als die deutschen Wettbewerber BMW und Mercedes mit der Produktion von Fahrzeugen in China begonnen, was ihnen die Gunst der Behörden einbrachte.
BMW und Mercedes haben es bis heute nicht geschafft, etwas an der Führungsposition von Audi zu ändern. Allerdings können die beiden anderen deutschen Premiumhersteller immerhin größere Wachstumsraten vorweisen – in den letzten drei Monaten wuchs Mercedes durchschnittlich um 90,3 Prozent, BMW um 79 Prozent und Audi um vergleichsweise geringe 23,5 Prozent. In absoluten Zahlen liegt Audi aber weiterhin relativ deutlich vor BMW und Mercedes – 56.970 Einheiten in September, Oktober und November stehen 46.419 respektive 41.600 Einheiten gegenüber.
BMW lag zwar im November praktisch auf Augenhöhe mit Audi, aber noch ist nicht klar, ob es sich dabei um eine Momentaufnahme oder um eine dauerhafte Situation handelt. So nah wie im November lag BMW jedenfalls noch nie an den Ingolstädtern, was immerhin Grund für weiteren Optimismus ist.
In den ersten elf Monaten des Jahres zusammen hat BMW bereits 152.866 Fahrzeuge in China abgesetzt und liegt damit rund 90 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Der gesamte Premiummarkt ist im gleichen Zeitraum “nur” um 70 Prozent gewachsen und BMW strebt an, auch im Jahr 2011 stärker als der Premiummarkt zu wachsen.
Somit ist klar, dass BMW mittelfristig das Ziel verfolgt, Audi als erfolgreichsten Premiumhersteller Chinas abzulösen und auch weiterhin vor Mercedes zu bleiben. Inwiefern dieses Vorhaben von Erfolg gekennzeichnet sein wird, werden wir in den nächsten Monaten erleben und natürlich werden auch wir darüber berichten.